Dienstag, 8. April 2014

Antipasti, roter Wein und ein Höschen auf dem Tisch

Mitten in der vergangenen Nacht wache ich auf. Ein Traum, Erinnerungsfetzen beschäftigen mich. Mein Hals ist trocken. Draußen pfeifen Regen und Wind ums Haus. Ich kann nicht mehr einschlafen. Nach dem ich mich eine Weile von rechts nach links drehe stehe ich auf. Mit einem Notizblock verschwinde ich wieder unter meiner warmen Decke. Ich versuche den Traum, die Bilder in Worte zu fassen…

Ein nobles italienisches Restaurant, ein Kellner in den 30ern, pomadig, schleimig, Macho.
Ich sitze am Tisch in einer ruhigen Ecke und warte auf die Unbekannte. Zwei Gläser Wein sind bereits serviert, Antipasti stehen auf dem Tisch. Das Erkennungszeichen ein Bukett aus drei Rosen, weiß, schwarz und blau steht in der Mitte.
Die Unbekannte betritt das Restaurant das Kleid fließt um ihren Körper, betont die Brüste, die Taille und fällt in mehreren Bahnen bis zu den Knien. Wie sie auf den Tisch zugeht, lässt das Kleid mit jedem Schritt einen kurzen Blick auf ihre langen Beine bis an den Ansatz der Strümpfe zu. Der einzige Schmuck den sie trägt ist ein schwarzes Samthalsband.
Ich erhebe mich. Sie spricht mich an. Ich biete ihr einen Stuhl an sie setzt sich.
Es ist ein förmlicher Abend vereinbart. Förmlich mit der Möglichkeit eines frivolen Verlaufs. Bisher haben wir Mails ausgetauscht, Phantasien geteilt und Grenzen formuliert. Wir haben uns beschrieben, verbal, ohne Foto und so den Kopf Bilder malen lassen. Jeder hat vom anderen die Adresse, so ist jeder abgesichert, Psychopathen gibt es in beiden Geschlechtern.
Wir stoßen an, der Rotwein schmeckt ihr. Wir lassen uns die Antipasti schmecken, Pilze, Artischocken, Tomaten, Oliven…
Wir unterhalten uns über die Phantasien die wir gelesen haben. Die Chemie scheint zu stimmen. Sie lacht, wirkt gelöst, entspannt sich. Sie blickt mich an, die Stimmung beginnt zu knistern.
Als sich die Platte leert, das Brot fast verzehrt ist, winke ich dem Kellner. Er bringt die Karte. Mit seiner schleimigen Art öffnet er die Karte, überreicht diese zuerst mir, dann ihr mit einem unglaublichen Getue. Wir beginnen uns über unser Essen zu unterhalten, scherzen. Ich blicke ihr in die Augen.
„Bist Du bereit ein wenig zu spielen?“
Sie schluckt, nickt.
„Wähle Dein Essen, ich bestelle für beide. Während ich das tue, stehst Du auf und ziehst Dein Höschen aus. Hier am Tisch.“
Die Unbekannte blickt mich mit großen Augen an. Sie wählt ihr Essen aus, schließt die Karte. Der Kellner kommt an den Tisch und blickt mich mit einem „Prego“ an. Während ich die Karte noch einmal öffne und in aller Ruhe bestelle, erhebt sie sich, fasst sich möglichst unauffällig unter ihr Kleid an den Bund ihres Höschens. 

Langsam zieht sie den Stoff an den Beinen entlang nach unten. Der Kellner kann die Bestellung kaum aufnehmen, traut sich aber nicht sie anzusprechen. Sie blickt dem Kellner direkt in die Augen, kalt, fast aggressiv. Die Unbekannte steigt aus dem am Boden liegenden Slip.
„Das ist alles!“ Ich schicke ihn weg, wie gerne wäre er geblieben.
„Gib mir Dein Höschen.“ Ich lege es vor mich auf den Tisch. 
Rot leuchtet das Zeichen ihrer Hingabe.

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